Kurz

 

 

In Madonna di Campiglio wird ein innovatives Hausheizungssystem experimentiert, das das Innere der Erde ausbeutet.

 

Energiebereich:

erneubaren Energien und Geothermik

von Ivan Castellani*

 

 

Das Problem Energie ist heutzutage ein häufiges Thema sowohl für die Großindustrie, als auch für den normalen Abnehmer, wie den Handwerker oder den Privatbürger. Der aktuelle europäische und nationale Kontext stellt zwei Hauptrichtungen im Bereich Energieverbrauch: Verbrennungs- und Elektrokonsum. Das hängt im Zusammenhang zu Brennstoffen wie Erdöl, Naturgas und Kohle.
Das Ermächtigungsgesetz vom 16. März 1999, Nr. 79 (Bersani) hat das Energiebereich liberalisiert. Dadurch entstand in Italien der Elektroenergiemarkt, der die geeigneten Benutzer ermöglichte, elektrische Energie an der Energiebörse unter Konkurrenzregeln zu kaufen und zu verkaufen. Seit 2004 sind alle die Inhaber einer Mehrwertsteuernummer geeignet und zwar jeder Benutzer außer Hausabnehmern. Diese sind die gebundenen Benutzer, die an erster Stelle keinen Lieferungsvertrag mit irgendeinem Verteiler abschließen können, aber sie sind dazu gezwungen, sich mit den Gebietsverteilern zu versorgen. Der Marktgarant von diesen Benutzern ist der Alleinabnehmer, der durch Einkaufs- und Verkaufsverträge eine anhaltende, sichere und preisgünstige Verfügbarkeit und Energielieferung garantiert.
Ab 1. Januar 2007 wird jeder Kunde dazu geeignet.
Die erneubaren Energiequellen (Wind- und Sonnenenergie, Geothermik, Seegang, Wasserenergie, Biomassen und Biogas, ...) werden heutzutage immer wichtiger. Unter den Anreizmaßnahmen sind die grünen Zertifikate zu erwähnen, die 1999 vom Nationalenergieanbieter eingeführt und ausgestellt worden sind. Diese dokumentieren, dass eine Energiequote (in Kilowattstunden) von erneubaren Energiequellen entsteht. Der Anreiz besteht darin, dass die Hersteller und die Importeure dazu gezwungen sind, jährlich auf den Markt eine Energiequote aus erneubaren Energiequellen von 2% von der Gesamtquote des vorigen Jahres einzuführen. Von 2004 bis 2006 beträgt die Steigerung der Quote jährlich 0,35%.
Der Hersteller (Importeur) von nicht erneubarer Elektroenergie kann auf dem Markt grüne Zertifikate von anderen kaufen, die eine überschüssige Produktion haben.
Das Ziel Italiens ist, 25% der Elektrokonsume aus erneubaren Energiequellen innerhalb 2010 zu erreichen.
Der Dezentralisierungsprozess der Energiepolitik hat den Regionen und den Autonomen Provinzen viele Kompetenzen erteilt: Lokalisierung von Fernheizungsanlagen, Energiezertifikate von Gebäuden, Begrenzung von Gasemissionen usw. Trentino liegt im Nationalpanorama an den ersten Stellen was die Energieproduktion von erneubarer Quelle betrifft.
Die Hausabnehmer in der Provinz Trient zoomend, kann man als Beispiel für die Optimierung der Naturquellen das Hotel Garni del Sogno in Madonna di Campiglio erwähnen. Die Energiequellen werden in diesem Ort vorwiegend für die Hausheizung verwendet.
Die von Ingenieur Schiavon realisierte Heizungsanlage stellt das erste Beispiel in seiner Art in der Provinz Trient von einer sorgfältigen Wärmeisolierung des Gebäudes dar. Die Anlage benutzt die geothermische Energie im Unterboden und verwandelt sie in Wärme. Im Untergrund und vor allem im Grundwasser befindet sich die Wärme dank der Sonnenstrahlungen und dieser Wasserspeicher erhält eine konstante Temperatur jahrelang.
Es besteht darin, mit der Hilfe einer Wärmepumpe, diese Naturwärme als Heizungssystem auszubeuten.
Was ist eigentlich eine Wärmepumpe? Wir alle kennen einen Kühlschrank: er nimmt einer kalten Umgebung (kalte Quelle) die Wärme ab und gibt sie einer wärmeren Umgebung über (warme Quelle). Die Unterbodentemperatur ist jetzt sehr niedrig und die innere Temperatur wird höher. Die Übergabe der Wärme von einer kalten Zone zu einer wärmeren kann nicht spontan entstehen, weil man dafür einen außeren Mittel braucht, wie z.B. die Elektroenergie, die einen Motor (Kompressor) laufen lässt.
Die Wärmepumpe ist sogleich wie ein Kühlschrank auch wenn die Zwecke anders sind: nicht mehr einer kalten Umgebung die Wärme abnehmen, um den Unterboden abzukühlen, sondern einer warmen Umgebung ( Hauswasser, Heizung) Wärme zu übergeben. Die "kalte" Quelle ist der Unterboden, mit dem Grundwasser auf ca. 10 konstanter Temperatur, die warme Quelle hingegen besteht aus dem Wasser, das in die Heizungsanlage läuft. Eine bessere Leistung gewährt eine ähnliche Quellentemperatur (T1 und T2).
Am Anfang ist die Installation teuerer als eine klassische Anlage (eine Pumpe zu 25 KW kostet um 20.000 Euro), aber die Kosten werden in 7-8 Jahren amortisiert, wenn man an den Wachstumstrend des Gasölpreises denkt. Das Gasöl müsste in der Zukunft die Kosten von Elektroenergie im Vergleich zu den Brennstoffpreisen senken.
Das optimale Heinzungssystem für so eine Anlage ist die Bodenheizung, die nur 37-38º benötigt und dadurch kann die Pumpe ihre ideale Spitzenleistung erreichen, während das Strahlungsenergiesystem um 60-80º arbeitet. In den letzten Jahren ist die Pumpeleistung von zirka 1:2 (von 2 bis 4 Grad) zu 1:4 übergegangen.
Während des Sommers können die Pumpen im Gegenteil verwendet werden, und zwar um dem Untergrund Hitze nachzugeben und die Umgebung zu erfrischen.
Da es um ein "thermodynamisches" Heizungssystem handelt, völlig Verbrennungsfrei, vermeidet man Wärmeabstrahlungen und umweltschädliche Stoffemissionen, in die Luft und Zisterneninstallationen, die oft Ursache für mögliche Ausströmen in den Untergrund sind. Natürlich ergibt sich ein Energiekonsum aber die Umweltauswirkungen ist fast gleich null.

 

 

 

 

 

 

 

*Ivan Castellani

Umweltingenieur, Dissertation (Ph. D.) im Bereich Energetik

 


 

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