Das Langstreckenschwimmen: eine grenzenlose, große Leidenschaft...

Interview mit David Meca von Matteo Ciaghi

 

Wer ist David Meca?
Er ist ein gestandener Sportler, ein Kämpfer und Optimist, dessen Leben aus kleinen und großen Herausforderungen sowohl im Wasser als auch zu Lande besteht.
Was bedeutet es für Sie, mehrfacher Weltmeister zu sein?
Das war immer mein Traum. Als ich drei Jahre alt war, begann ich zu schwimmen, weil ich das musste. Die Ärzte empfahlen mir das Schwimmen als Therapie gegen meine körperlichen und Gesundheitsprobleme. Danach begann ich ehrgeizig zu werden. Mit acht habe ich schon sehr früh morgens und auch am Nachmittag trainiert. Mit 13 Jahren habe ich dann meinen ersten Titel bei den spanischen Jugendmeisterschaften gewonnen. Ich fing an, das Schwimmen und das Gewinnen von Wettkämpfen zu genießen und alles wurde anders. Was als eine Verpflichtung begonnen hatte, wurde ab diesem Moment zu meinem Beruf und zu meinem Leben.
Was gefällt Ihnen am meisten am Langstreckenschwimmen?
Das Gefühl zu haben, sich mit eigener Kraft durch ein flüssiges Medium bewegen zu können, gleich was es ist, das ist ein wirklich unglaubliches Gefühl. Beim Langstreckenschwimmen kann man eine sehr tiefe Verbindung mit dem Meer herstellen.
Worin liegt die Größe eines Athleten?
Darin, dass er die Werte des Sports immer am Leben hält, die Beständigkeit, das Opfer, den Geist der Überwindung...
Der Begriff Athlet bedeutet im Griechischen Kämpfer: Bedeutet, ein Athlet zu sein, täglich gegen sich selbst und gegen die Uhr zu kämpfen?
Es ist ein beständiger Kampf, der Beständigkeit und Hartnäckigkeit braucht... Tatsächlich ist das Leben das auch, es ist eine beständige Herausforderung.
Wie viele Stunden trainieren Sie derzeit pro Tag?
Wir trainieren im Durchschnitt acht Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche, außer wenn wir Wettkämpfe haben, trainieren wir jeden Tag.
Woran denken Sie in all den Stunden, die Sie beim Schwimmen verbringen?
Manchmal verliere ich mich in meinen Gedanken, manchmal habe ich aber auch nicht die Zeit, zu denken, weil ich den Anweisungen meines Coach folgen muss... An alle die Menschen zu denken, die mich bedingungslos unterstützen, gibt mir das Gefühl, stark genug zu sein, um über das Abwägen der Schwierigkeiten, denen ich mich vielleicht auf dem Weg stellen muss, hinaus voran zu gehen.
Was war Ihre stärksten Gefühle, die Sie im Wasser erlebt haben?
Bei jedem der 28 Weltcups habe ich wirklich intensive Gefühle erlebt. Für sein Land eine Medaille erringen zu können, ist eine gewaltige Befriedigung. Wir haben wirklich starke Gefühle erlebt, ich erinnere mich besonders an die Herausforderung, von der iberischen Halbinsel zu den Balearen zu schwimmen. Es war nicht nur die gewaltige Entfernung, sondern es setzten mir auch die starken Gezeiten schrecklich zu, als ich bereits bedeutend an Kräften verloren hatte, und die Einfahrt in den Hafen von Sant Antoni war mit Medusen übersät. Es war ein Traum, der wahr geworden war...
Stimmt es, dass der Wille manchmal stärker als unsere Möglichkeiten sein kann?
Den Willen muss man Tag für Tag üben. Die geistige Stärke ist genauso wichtig wie die Kondition und die körperliche Fähigkeit. Deshalb muss man auch den Geist trainieren.
Was sind Ihre nächsten Ziele?
Im offiziellen Wettkampf möchte ich meine Siegesliste um ein paar neue Triumphe für mein Land verlängern... Ich möchte vor dem Sommer auch einen neuen Weltrekord aufstellen, indem ich die Meerenge von Gibraltar drei Mal hintereinander überquere.
Wie verbinden Sie die Mühen im Wasser mit Ihrer Begeisterung für das Schauspiel?
Das Schwimmen ist meine Lebensachse. Tatsächlich hat mir das Schwimmen die Gelegenheit verschafft, in Los Angeles ein Schauspielerdiplom zu erlangen, und zwar über ein Stipendium, das ich bei den Open USA im Jahr 1993 bekam. Ich habe bei Fernsehen und Film verschiedene Arbeiten gemacht. Ich fühle mich gut vor den Kameras, es ist ein sehr schöner Beruf.
Können Sie uns einen Zukunftstraum verraten?
Weiter Freunde haben mit allem, was ich mache... und selbstverständlich mit der Welt des Sports verbunden zu bleiben.
Wie erleben Sie das Wasser? Ist es für Sie ein verbündetes Element, oder eines, das man beherrschen muss?
Als ein verbündetes Element, auch wenn ich vor ihm tiefen Respekt habe. Das Meer, oder "die See", wie ich es lieber nennen möchte (so wie der Dichter Rafael Alberti), hat mir alles gegeben. Sie ist nicht nur ein großartiger Verbündeter, sondern hält immer unvorhersagbare und unvorhersehbare Überraschungen bereit.
Haben Sie manchmal vor dem Wasser Angst gehabt?
Oft, aber das ist ein Gefühl, das man überwinden und kontrollieren lernen muss. Besonders bei meinen Überquerungen, wenn die Nacht herein bricht, da fühlt man sich schrecklich wehrlos und hat mitten im Meer ein Gefühl von Einsamkeit, das immer größer wird.
Welche Gaben muss man besitzen, um auf Ihrem Niveau zu schwimmen? Was ist besser: Die Genauigkeit der Bewegung zu suchen, die das Schwimmen harmonisch macht, oder die bloße Kraft?
Es ist wichtig, die Widerstandstechniken zu beherrschen, die Bewegungen kontrollieren zu lernen, die Atmung, und man muss Aerobiktraining machen. Die geistige Vorbereitung ist bei den Schwimmern ebenfalls wichtig, insbesondere bei Langstreckenschwimmern.
Schwimmen bedeutet...
Den Himmel mit den Händen berühren... vom klaren Wasser aus.
Wen bewundern Sie von den italienischen Meistern?
Der Schwimmer Massimiliano Rosolino ist zweifellos ein großer Sportler, der große Triumphe gefeiert hat.
Welcher Sieg hat Ihnen die größte Befriedigung gegeben?
Sie sind allesamt etwas Besonderes. Ich erinnere mich mit starken Emotionen an die Weltmeisterschaft von Hawaii im Jahr 2000, wo es mir gelang, der erste Schwimmer zu werden, der bei ein und derselben Weltmeisterschaft gleich vier Medaillen gewonnen hat. Das Jahr 2005 war für meine Sportlerkarriere auch besonders interessant, da wir im Wettkampf über 25 Km bei der Weltmeisterschaft von Montreal mit einer Rekordzeit die Goldmedaille gewonnen haben.

 

 

 

 

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