Ein Pole, ein Franzose und ein Italiener kommen eines Tages, von einem seltsamen Impuls, vielleicht einem inneren Echo, geleitet  in einem Saal im zweiten Stockwerk eines alten Palazzo von Trient zusammen. Sie reden vom Gebirge und seiner wunderbaren Fähigkeit, die Entfernungen zu verringern. Kulturelle, geographische und sprachliche Entfernungen. Das bei diesem Treffen anwesende Publikum wird, da es von einer ebensolchen Dringlichkeit bewegt ist, dazu angeregt, sich mit dem Begriff des Aufeinandertreffens auseinander zu setzen und dessen Bedeutung zu entdecken. Es ist, als ob jeder von uns zu einer langen Gruppenwanderung aufbrechen müsste, ohne das je zuvor getan zu haben und also ohne genau zu wissen, welche Ausrüstung man zu einer solchen Unternehmung braucht. Auch wenn man einen geräumigen Rucksack hat, fehlt es oft am Wichtigsten für das Überleben. Der Weg ist lange, der Steig nicht immer markiert und auf lange Strecken geht man auf Sicht. Es könnte regnen und ein Gewitter könnte uns überraschen. Wenn man also einen Teil des Inhalts unseres Rucksacks miteinander teilen könnte, würde das sicher den Aufstieg erleichtern. Die Unabwägbarkeiten stärken also den Geist des Zusammenhalts, obwohl jeder zuerst im Grund glaubt, in seinem Rucksack sei alles, was man brauche, und nicht Willens ist, neue Kletterhaken gegen das Seil anderer einzutauschen, aber auf dem Weg ändern sich das Denken derer, die ihn gehen. Wer schließlich am Gipfel anlangt, nachdem er die Schwierigkeiten und die unvorhergesehenen Dinge am Weg überwunden hat, genießt eine Landschaft mit weiten Horizonten. Die Möglichkeit, ein Treffen für eine Diskussion über das Gebirge mit internationalen und anderen Persönlichkeiten (Marek Grocholski, Chefredakteur der polnischen Vierteljahreszeitschrift Tatry, der franzöische Essayist und Linguist Nicolas Boldych und der italienische Schriftsteller und Bergsteiger Vittorino Mason) zu organisieren, die das Trienter Filmfestival der Redaktion des „Eco delle Dolomiti“ (Dolomitenecho) mit der von Luana Bisesti betreuten internationalen Tagung des Verlagshauses Montagnalibri geboten hat, ermöglichte einen Vergleich zwischen den Trienter und italienischen Gegebenheiten und fern gelegenen Gebieten und das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln anzugehen. Das Ergebnis daraus war eine runde Vision dessen, wie das Gebirge zu begreifen sei, indem verschiedene Ansätze der Vortragenden einander gegenüber gestellt wurden, um zu einem vertieften Verständnis seines Sinnes zu kommen. Die Menschlichkeit und die Wärme, mit der die Themen vorgestellt wurden, haben diese Tagung zu einem Ort der Begegnung gemacht, der alle bereichert hat, die das Glück hatten, dabei zu sein.     www.trentofestival.it

 
 
 
© 2006-2009 EcodelleDolomiti